Die Kostüme


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Erläuterung

Die Schwierigkeiten bei den Verwandlungen spiegeln normalerweise die Probleme wider, die man mit seiner eigenen Person, mit seinem eigenen Bild hat. Sie spiegeln auch die Probleme wider, die man mit seinem Selbstbild hat, wenn man mit anderen Menschen konfrontiert wird.
In dieser Erfahrung werden einige Übungen der Erweiterungen und Verengungen durchgeführt, die für die Lockerung und Beweglichkeit des eigenen Bildes nützlich sind.
Diese Übung zielt darauf ab, die Beziehungen zu verbessern, indem man eine größere Beherrschung des Selbstbildes erreicht. Auf diese Weise können Blockierungen oder Unbeweglichkeiten des eigenen Bildes bearbeitet werden, die sich oft als Schüchternheit, übermäßige Empfindlichkeit, Heimlichtuerei, als Fliehen vor Situationen usw. ausdrücken.


Geleitete Erfahrung

Ich befinde mich nackt auf einem FKK-Gelände. Ich fühle mich aufmerksam von Leuten verschiedenen Geschlechts und Alters beobachtet.

Jemand sagt mir, dass mich die Leute so genau ansehen, weil sie bemerkt haben, dass ich Probleme habe. Mir wird empfohlen, meinen Körper zu bedecken. Also setze ich mir eine Mütze auf und ziehe mir Schuhe an. Sofort verlieren die FKK-Anhänger ihr Interesse an mir.

Schließlich bin ich angezogen und verlasse das Gelände ...  Ich muss schnell zum Fest gelangen.

Ich gehe in ein Haus und beim Empfang sagt mir ein Geck, dass ich mich entsprechend anziehen soll, damit ich in den Saal darf, denn es handelt sich ja um ein Kostümfest. Er zeigt mir eine Garderobe voll ungewöhnlicher Sachen und Masken. Ich suche mir bedächtig etwas aus.

Vor einer Gruppe von Spiegeln, die im Winkel zueinander stehen, probiere ich Verkleidungen und Masken aus. Ich kann mich von allen Seiten sehen. Ich probiere das Kostüm und die Maske, die mir am schlechtesten stehen. (*)

Nun habe ich den besten Anzug und die beste Maske gefunden. Ich betrachte mich von allen Seiten. Was nicht dazu passt, verändere ich sofort, so dass nun alles wunderbar zusammenpasst. (*)

Ich betrete strahlend den großen Saal, wo das Fest stattfindet. Viele Leute sind da; alle sind kostümiert.

Es wird ruhig im Saal und alle klatschen über die Vorzüglichkeit meiner Kostümierung. Man bittet mich auf ein Podium und ersucht mich zu tanzen und zu singen. Ich tue es. (*)

Nun fordert das Publikum mich auf, ohne Maske zu tanzen und zu singen. Als ich mich daranmache, dies zu tun, merke ich, dass ich mit jenem widerlichen Kostüm bekleidet bin, das ich als erstes anprobiert hatte. Zu allem Überdruss habe ich keine Maske auf. Ich komme mir lächerlich und wie ein Monster vor. Dennoch singe und tanze ich vor dem Publikum, wobei ich den Spott und das vorwurfsvolle Pfeifen in mich aufnehme. (*)

Ein unverschämter Musketier springt auf das Podium, rempelt mich an und beleidigt mich. Zur Verwirrung des Anderen verwandle ich mich nun in ein Tier.

Ich verwandle mich immer weiter, behalte aber mein eigenes Gesicht; erst bin ich ein Hund, dann ein Vogel und zuletzt eine große Kröte. (*)

Ein Schachspielturm nähert sich mir und sagt: “Sie sollten sich schämen, auf diese Weise die Kinder zu erschrecken!”; dann verwandle ich mich in meinen normalen Zustand zurück, mit Alltagssachen bekleidet.

Langsam werde ich immer kleiner. Jetzt bin ich so groß wie ein kleines Kind.

Ich verlasse das Podium und erblicke die Kostümierten die riesig sind und mich von oben her ansehen. Ich werde immer kleiner. (*)

Eine Frau schreit hysterisch auf und sagt, ich sei ein Insekt. Sie will mich mit dem Fuß zertreten, aber ich werde mikroskopisch klein. (*)

Bald darauf bin ich wieder so groß wie ein Kind, dann erreiche ich meine normale Größe. Dann werde ich immer größer, während die Teilnehmer des Festes in alle Richtungen fliehen.

Mein Kopf berührt die Decke. Ich beobachte alles  von oben. (*)

Ich erkenne die Frau, die mich zertreten wollte. Ich nehme sie zwischen meine Hände und stelle sie aufs Podium, während sie hysterisch schreit.

Ich bin jetzt wieder normal groß und mache mich daran, das Fest zu verlassen.

Als ich am Empfang ankomme, sehe ich einen Spiegel, der mein Aussehen völlig verformt. Ich reibe an der Oberfläche des Spiegels, bis sie das schöne Bild wiedergibt, das ich schon immer haben wollte. (*)

Am Eingang grüße ich den Geck und verlasse ruhig das Haus.


Empfehlungen

Man soll die Widerstände, die in den verschiedenen Szenen auftauchen, beachten und sie mit den Schwierigkeiten in Verbindung bringen, die man im Alltag hat. Man soll feststellen, ob die überwundenen Widerstände einen entsprechenden Fortschritt im täglichen Verhalten bewirken. Die Erfahrung soll wiederholt werden; dabei soll man die größten noch nicht überwundenen Widerstände bearbeiten.


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