XVII. Verlust und Unterdrückung der Kraft


aus dem Buch „Der Innere Blick“

  1. Die stärksten Energieentladungen werden durch unkontrollierte Handlungen hervorgerufen. Dazu gehören: ungezügelte Vorstellung, grenzenlose Neugierde, maßloses Geschwätz, übermäßige Sexualität und übertriebene Wahrnehmung (maß- und zielloses Sehen, Hören, Schmecken usw.). Doch du solltest auch erkennen, dass viele Menschen auf diese Weise ihre Spannungen entladen, die sonst schmerzhaft wären. Wenn du das in Betracht ziehst und die Funktion dieser Entladungen erkennst, wirst du mit mir übereinstimmen, dass es nicht sinnvoll ist, sie zu unterdrücken. Es geht vielmehr darum, sie zu ordnen.

  2. In Bezug auf die Sexualität solltest du folgendes richtig verstehen: Diese Funktion darf nicht unterdrückt werden, da sie sonst quälende Auswirkungen und inneren Widerspruch hervorruft. Die Sexualität richtet sich auf ihren Akt und endet mit ihm. Aber es ist nicht ratsam, dass sie die Vorstellungskraft darüber hinaus beschäftigt oder zur zwanghaften Suche nach einem neuen Objekt der Begierde führt.

  3. Die Kontrolle der Sexualität durch eine bestimmte gesellschaftliche oder religiöse „Moral“ diente Zwecken, die nichts mit der menschlichen Entwicklung, sondern eher mit ihrem Gegenteil zu tun hatten.

  4. In den Gesellschaften, in denen eine starke Verdrängung vorherrschte, floss die Kraft (die Energie der Vorstellung der innerkörperlichen Empfindungen) ins Dämmerhafte, und so häuften sich hier die Fälle der „Besessenen“, der „Hexenmeister“, der Frevler und Verbrecher aller Art, die sich am Leiden und an der Zerstörung des Lebens und der Schönheit ergötzten. In einigen Stämmen und Zivilisationen standen die Verbrecher sowohl auf der Seite der Ankläger als auch der Angeklagten. In anderen Fällen wurde alles verfolgt, was Wissenschaft und Fortschritt war, da sich diese dem Irrationalen, dem Dämmerhaften und der Verdrängung widersetzten.

  5. Die Verdrängung der Sexualität findet man auch heute noch bei gewissen primitiven Völkern genauso wie in einigen so genannten „fortschrittlichen Zivilisationen“. Obwohl die Ursache hierfür in beiden Fällen unterschiedlich ist, ist die zerstörerische Wirkung bei beiden doch erheblich.

  6. Wenn du mich um weitere Erklärungen bittest, werde ich dir sagen, dass die Sexualität in Wirklichkeit heilig ist, ja das Zentrum darstellt, aus dem das Leben und alles Schöpferische entspringt. Ebenso entspringt aber auch jede Form der Zerstörung aus ihr, wenn sie nicht reibungslos funktioniert.

  7. Glaube niemals die Lügen derer, die das Leben mit ihrer Behauptung vergiften, die Sexualität sei etwas Verächtliches. Ganz im Gegenteil, es liegt Schönheit in ihr, und nicht umsonst ist sie mit den besten Gefühlen der Liebe verbunden.

  8. Gehe daher sorgfältig mit ihr um, und betrachte sie als ein großes Wunder, das mit Zartgefühl zu behandeln ist, ohne sie in eine Quelle von Widerspruch oder in eine Zerstörung der Lebensenergie zu verwandeln.

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